Häufigste Funde bei uns
Etwas besonderes!
Das berühmteste Fossil der Welt, das Berliner Exemplar von Archaeopteryx, wurde in unmittelbarer Umgebung des Fossiliensteinbruch Blumenberg gefunden. Die Fundstellen des Urvogels Archaeopteryx in den Solnhofener Plattenkalken wurden 2022 in die Liste der 100 bedeutendsten Geotope der Welt aufgenommen. Der offiziellen Namen dieser Fundstellen lautet „Jurassic Solnhofen-Eichstätt Archaeopteryx Serial Site“. Der Fossiliensteinbruch Blumenberg steht somit auf einer Stufe mit den großartigsten Naturwundern der Erde: dem Grand Canyon, dem Zuckerhut in Rio und dem Ayers Rock in Australien!
Die Versteinerungen in den Plattenkalken Skelette sind unterschiedlich häufig, aber dafür vollständig und oft sogar mit feinen Details wie Hautresten erhalten geblieben. Das ist sehr, sehr, sehr selten in der Erdgeschichte!
Rund 1700 verschiedene Tier- und Pflanzenarten wurden bisher in diesen Plattenkalken entdeckt, darunter eine große Zahl von im Meer lebender Tiere wie Ammoniten, Fische, Krebse und Seelilien.
Die Fossilien tauchten beim Abbau der Plattenkalke als Baumaterial und für Lithographie auf. Seit Ende des 18. Jahrhunderts sind Fossilien aus den Solnhofener Plattenkalken von globaler wissenschaftlicher und kultureller Bedeutung. Im 17./18.Jahundert wurden diese Ablagerung der Sintflut zugeschrieben, was damals die einzig bekannte Erklärung war. Die Fossilien der Plattenkalke haben seitdem die Wissenschaften um die Evolution befeuert und inspiriert. Bis heute sind sie wichtige Forschungsobjekte, da sie einzigartig gut erhaltene Details aus der Zeit vor 150 Millionen Jahren zeigen.
Was sind Fossilien?
Fossilien entstehen, wenn Organismen nach ihrem Tod mineralisieren statt zu zerfallen. Die meisten Fossilien sind Skelette von Tieren und Pflanzen, aber auch Spuren oder Hinterlassenschaften können erhalten bleiben. Es gibt also Körperfossilien und Spurenfossilien.
In der Jurazeit war die Gegend von einem tropischen Meer bedeckt, daher sind die meisten der Fossilien Meerestiere. Kleine Inseln ragten aus dem blauen Wasser, auf denen kleine Seen existierten. Das warme Meerwasser war sehr salzig und hatte am Meeresboden wenig Sauerstoff. Tiere konnten dort nicht leben. Sanken Pflanzen und Tiere auf den Meeresboden, waren ihre Körper vor Fraß und Verwesung geschützt. Sie wurden dann von absinkendem Sediment zugedeckt, Schicht für Schicht. Dass wir sie heute an der Oberfläche finden, verdanken wir den Alpen, die die Region anheben.
Häufigste Funde bei uns
Definition Fossilien:
Fossilien sind versteinerte Überreste von Lebewesen oder deren Aktivität, wie z.B ihre Spuren oder Hinterlassenschaften.
Saccocoma
Im Fossiliensteinbruch Blumenberg ist das am häufigsten vorkommende Fossil die freischwebende Seelilie. Saccocoma gehört zu den sogenannten Stachelhäutern und ist somit verwandt mit den Seeigeln und Seesternen. Auch wenn der deutsche Name „Seelilie“ ist, handelt es sich um ein Tier und keine Pflanze.
Koprolithen
Sind versteinerte Ausscheidungen (Exkremente) von Fischen, Ammoniten und Tintenfischen. Die aus dem griechischen stammende Bezeichnung „Koprolith“ bedeutet übersetzt „Kotstein“.
Koprolithen sind am Blumenberg sehr häufig, so dass eigentlich jeder mit ein wenig Einsatz ein kleines versteinertes „Häufchen“ mit nach Hause nehmen kann. Man findet sie in allen möglichen Formen und Größen
Fische
Mit ein wenig Glück finden sich Fische in den Plattenkalken. Am häufigsten sind kleine Knochenfische der Gattung Leptolepides sprattiformis. Mit einer Durchschnittslänge von 2 bis 5 Zentimetern wird Leptolepides von Sammlern liebevoll „Spratti“ oder „kleine Sprotte“ genannt.
Krebse
Der häufigste und bekannteste Krebs in den Solnhofener Plattenkalken ist der Langarmkrebs Mecochirus longimanatus, auch „Schnorgackel“ genannt.
Krebslarven
sind auch häufig zu finden, allerdings braucht es ein geübtes Auge, sie zu erkennen. Sie erinnern oft an kleine Spinnen. Am besten erkennt man sie, wenn die Platten noch bergfeucht sind, da dies den Kontrast von Fossil und Umgebungsgestein verstärkt.
Nicht fossile Funde
Dendriten
Erinnern an Moos, Farn oder andere Pflänzchen, was ihnen ihren Namen „Dentriten“ =“Bäumchen“ eingebrachte. Sie sind allerdings mineralischen Ursprungs und entstanden durch Ausfällung von Eisen- und Manganoxid aus mineralreichen Wasser
Kalzit
Im gesamten Steinbruch lässt sich kristalliner Kalzit in den unterschiedlichsten Formen finden, meist als Krusten an Plattenrändern oder Hohlraumfüllungen in Klüften oder Ausspülungen. Bei der Entstehung wird Kalk vom Wasser aus den Schichten gelöst und an anderer Stelle, meist in Hohlräumen als Kristall wieder ausgefällt.